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Bevölkerung.CEYLON. 21 hat. Viele Tausende von Eingeborenen strömen dann aus allen Küsten-
ländern
des indischen Ozeans mit ihren Booten bei Marichchukkadi, dem
Mittelpunkt des Bezirks, zusammen und gehen nachher ebenso rasch
wieder auseinander. Die eingebrachten Muscheln werden sofort ver-
steigert
. Man gewinnt die Perlen, indem man den Muschelinhalt gleich
an Ort und Stelle verfaulen läßt.

Die Bevölkerung belief sich nach der Zählung von 1911 auf
3592397 Seelen (1901: 3565954), ohne die Saisonarbeiter, und setzt
sich außer den Europäern hauptsächlich aus sechs verschiedenen
Rassen zusammen, unter denen die Singhalesen nahezu zwei Drittel
ausmachen. Die älteste Rasse, eins der Urvölker der Erde, sind die
merkwürdigen Wedda (d. h. Jäger), die neuerdings von E. Schmidt
und P. u. F. Sarrasin zum Gegenstand besonderer Studien gemacht
worden sind. Sie sind klein von Wuchs, meist dunkelbraun, mit
welligem Haupthaar, fast bartlos und bewohnen jetzt nur noch den
entlegenen SO. der Insel, namentlich die Provinz Uwa (Gesamt-
zahl
1911: 5342). Ein Teil, die sog. Dorfwedda, ist bereits seß-
haft
geworden. Die übrigen, die Felsenwedda, leben ausschließ-
lich
vom Ertrage der Jagd mit Bogen und Schlinge und treiben nur
scheuen Tauschhandel mit den Singhalesen, indem sie am Wald-
rande
Wildpret oder wilden Honig hinlegen nebst dem Modell des
dafür gewünschten Gegenstandes, den sie dann nachts heimlich
abholen. Noch ungeklärt ist die Herkunft der Rodiya, die sich
oft durch sehr schöne Körperbildung auszeichnen, aber sozial
ungemein verachtet sind. Das älteste Kulturvolk der Insel sind
die Singhalesen (1911: 2676230), die arischen Ursprungs sein
sollen. Sie sind mittelgroß, bronzefarben, von zartem Gliederbau,
mit Adlernase, langen schwarzen Haaren, die auch den Männern
ein weibisches Aussehen geben, beide Geschlechter in der Jugend
oft außerordentlich schön. Ihre Sprache, das Elu, wird vom
Sanskrit hergeleitet. Sie sind Buddhisten (S. 22) und besitzen
alte chronistische Aufzeichnungen, namentlich den Mahâvansa
(S. 22), und in dem Tempel des heiligen Zahns in Kandy (S. 37)
eine der berühmtesten Wallfahrtstätten der buddhistischen Welt.
Die Tamilen oder Tamulen (1911: 599771) entstammen
den dravidischen Völkern Südindiens (S. 69). Sie wohnen teils
als Ackerbauer in den nördlichen Provinzen, teils als Arbeiter
in den Städten, zeitweise auch auf den Pflanzungen der Europäer,
wo sie als kräftige, willige Leute geschätzt werden. Sie sind An-
hänger
des Hinduismus, zumeist des finstern Schivakults, dessen
bizarren Tempeln und Götzenfiguren man häufig begegnet. Auf-
fallend
sind ihre Stirnzeichen (vgl. S. LXI), die sie allmorgendlich
erneuern. Die Moors oder Moormen (1911: 260842; Mohren,
Mauren) sind Mohammedaner vorderasiatischen Ursprungs (S. 22);
sie leben als Händler und Geldverleiher in den Städten und sind an
ihrer Tracht, besonders dem geflochtenen Käppchen, leicht kennt-
lich
. Mit dem holländischen Namen Burgher bezeichnen sich